Lützerath: Klimaaktivist*innen aus Österreich bei Großdemo vor Ort - Solidaritätskundgebung auch in Wien

Wien, 14. Jänner 2023 - Zehntausende werden heute bei einer Großdemonstration gegen die Zerstörung des deutschen Ortes Lützerath für die Ausweitung eines Kohletagebaus erwartet. Vor Ort sind auch österreichische Klimaaktivist*innen, darunter LobauBleibt-Sprecherin Lena Schilling. In Wien ruft die österreichische Klimabewegung zeitgleich zu einer Solidaritätskundgebung auf. 

Nach wie vor besetzen Klimaaktivist*innen Baumhäuser und einen Tunnel unter dem Dorf Lützerath in Nordrhein-Westfalen, um dessen Zerstörung für die darunter liegende Braunkohle zu verhindern. Während die Solidarität für Lützerath wächst - wie der Besuch Greta Thunbergs, die angekündigte Großdemonstration oder ein offener Protestbrief von 2.000 Mitgliedern der deutschen Grünen zeigen - räumt die Polizei unbeirrt weiter. Dabei kritisieren Aktivistinnen die lebensgefährliche Räumung des Tunnels unter dem Dorf. Auch aus Österreich sind Klimaaktivistinnen nach Lützerath gereist, um sich der Räumung in den Weg zu stellen und an der heutigen Großdemo um 13:30 Uhr teilzunehmen. Zeitgleich rufen Jugendrat, System Change not Climate Change und Fridays For Future zu einer Solidaritätskundgebung am Wiener Ballhausplatz und vor der Deutschen Botschaft auf. Gefordert wird ein Ende der Räumung und der Polizeigewalt gegen Klimaaktivist*innen sowie die Kohle unter Lützerath im Boden zu lassen.

Lena Schilling, Sprecherin vom Jugendrat und LobauBleibt sagt: “Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist global. Wir sind heute in Lützerath vor Ort, in Solidarität mit den tausenden Menschen, die das Dorf beim Tagebau verteidigen und sich dem kapitalistischen, ausbeuterischen System in den Weg stellen. Es ist ein Skandal, wie Deutschland sich seiner historischen Verantwortung für den Klimaschutz entzieht und die Profite von RWE schützt, obwohl unabhängige Gutachten beweisen, dass die Kohle unter Lützerath für die Energieversorgung nicht gebraucht wird!” 

Manuel Grebenjak von System Change not Climate Change, in Lützerath vor Ort, erklärt die Gemeinsamkeiten von LobauBleibt und Lützerath: “Ob in Lützerath oder in Wien: Für kurzfristige Profitinteressen von Konzernen wie RWE, Strabag oder PORR werden unsere Lebensgrundlagen aufs Spiel gesetzt! Die Kohle muss im Boden bleiben! An Orten wie Lützerath entscheidet sich, ob wir im Kampf um unser aller Zukunft erfolgreich sein werden! Hier wird nicht nur ein Dorf zerstört – es geht im wahrsten Sinn des Wortes um unsere Lebensgrundlagen, die abgebaggert und verheizt werden sollen.”

Paula Dorten von Fridays For Future schildert zur Solidaritätskundgebung in Wien: “Es ist erschreckend, mit welcher Gewalt die Polizei in Lützerath gegen die Klimaaktivistinnen vorgeht. Sie werden teils nachts und mit körperlicher Gewalt geräumt. Wir wehren uns gegen die Kriminalisierung der Klimabewegung und zeigen uns in Wien solidarisch. Es betrifft alle, wenn die deutsche Regierung trotz aller Proteste und Fakten die Klimakrise mit dem Abbau von Kohle aktiv befeuert. Statt als einer der historisch größten Verursacher bei der Bekämpfung der Klimakrise voranzugehen, schickt die deutsche Regierung unter Grüner Beteiligung die Polizei, um die Profite von RWE zu schützen und Klimaaktivistinnen gewaltsam zu räumen. Was in Lützerath gerade vor sich geht, ist ein Verbrechen an der Zukunft!” In Wien startet die Solidaritätsdemonstration um 13:30 Uhr vor dem Ballhausplatz. Von dort wird der Demozug zur Deutschen Botschaft in der Gauermanngasse.

Fotos der Solidaritätskundgebung in Wien zur freien redaktionellen Verwendung werden laufend in diesen Ordner gestellt. 

Reise von Aktivist*innen aus Österreich nach Lützerath: Eine Gruppe von Klimaaktivist*innen, darunter Lena Schilling (Jugendrat), Manuel Grebenjak (System Chance not Climate Change) sowie Klara König und Michael Spiekermann (beide Fridays For Future) sind heute mit dem Nachtzug nach Lützerath an den Ort der fossilen Zerstörung gereist. Sie zeigen sich solidarisch mit den vielen Menschen, die sich schon seit Tagen, in vielen Fällen seit Monaten und Jahren vor Ort die 1,5-Grad-Grenze der Erderhitzung verteidigen.

Fotos von der Reise von Aktivist*innen aus Österreich nach Lützerath sowie den Geschehnissen vor Ort zur freien redaktionellen Verwendung werden laufend in diesen Ordner gestellt. 

Die Sprecher:innen können von Medienvertreter*innen unterwegs und vor Ort erreicht werden.

Pressekontakt bei der Demo vor Ort in Wien:

Paula Dorten (Fridays For Future)
+43677 620445959

Flo Pristolic (Jugendrat)
+43670 6050333

Kontakt

Manuel Grebenjak (System Change not Climate Change)

Lena Schilling (Jugendrat)

Klara König und Michael Spiekermann (Fridays For Future Austria)

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