Lichter für Paris quer durch Österreich

Wien/Österreich: Heute jährt sich die Verabschiedung des Pariser Klimavertrags, mit dessen Unterzeichnung sich 195 Staaten zu umfassenden Klimaschutz-Maßnahmen bekennen, zum zehnten Mal. In zahlreichen Orten quer durch Österreich setzen Menschen mit Kerzen ein Zeichen des Zusammenhalts und fordern die Einhaltung der politischen Versprechen. Sie folgen dem Aufruf von Fridays For Future. In Wien findet ab 18:00 ein Lichtermeer auf der Aspernbrücke statt.

“Österreich ist jetzt zehn Jahre Teil eines völkerrechtlich verbindlichen Versprechens an die Zukunft der Menschheit. Mit seinen Taten steht es im krassen Widerspruch dazu. Seit Jahren verweigert die Regierung jungen Menschen ein Gesetz, das uns vor der Klimakrise schützt. Österreich ist planlos und ohne verbindlichen Pfad auf dem Weg, das Versprechen von Paris einzuhalten. Anstatt unserer Zukunft treu zu bleiben, stellt sich unsere Regierung mit fossilen Geschäften auf die Seite der Zukunftszerstörer. Doch auch wenn die Mächtigsten in der Debatte gerade am lautesten schreien wissen wir, die Vielen sind bereit für echte Veränderung.” so Lea Moser von Fridays For Future.

Derzeit entfernt sich die Welt mit steigenden Treibhausgas-Emissionen immer weiter und schneller vom 1,5 Grad-Limit, warnen zahlreiche Stimmen aus der Wissenschaft. Immer mehr Menschen blicken mit Sorge in die Zukunft, weil die politischen Maßnahmen nicht ausreichen, um ein Fortschreiten der Erderhitzung einzudämmen. In Österreich beteiligen sich Menschen daher in über 20 Orten am Aufruf von Fridays For Future, mit Kerzen an das Klimaabkommen von Paris zu erinnern und fordern unter dem Slogan “Kein Zehntelgrad weiter” eine Klimapolitik, die der Dringlichkeit der Lage entspricht. Der Appell richtet sich an Klimaminister Totschnig, seinem Arbeitsauftrag gerecht zu werden und ein wirksames Klimagesetz auf den Weg zu bringen.

Aktion in Wien

In Wien findet abends um 18:00 Uhr auf der Aspernbrücke ein Lichtermeer statt, an dem sich zahlreiche Menschen beteiligen. Redner, die bei der Unterzeichnung des Pariser Klimavertrags vor Ort waren, erzählen von ihrer Erfahrung und Texte mit Gedanken junger Menschen zur Klimakrise werden vorgetragen. Im Vordergrund steht der Zusammenhalt in Zeiten, in denen politische Versprechen bröckeln.
 

"Unsere Aktionen zeigen auch, dass Hoffnung Handarbeit ist, die wir in die Welt tragen, indem wir zusammenhalten, laut bleiben und in Krisenzeiten da sind, wenn politische Versprechen brechen. Wir können nicht zusehen, wie fossile Interessen uns in eine immer bedrohlichere Lage bringen. Das Pariser Klimaabkommen darf nicht zu einem staubigen Artefakt werden, an das wir uns in einigen Jahrzehnten mit Wehmut erinnern. Es ist heute nach 10 Jahren ein Auftrag an uns alle, uns für seine Einhaltung einzusetzen.”, so Laila Kriechbaum, Sprecherin von Fridays For Future.