Wieso deine Teilnahme bei Klimastreiks weiterhin wichtig ist

von Klara Butz

Den Politikwandel müssen wir alle gemeinsam einfordern.

Wieso deine Teilnahme bei Klimastreiks weiterhin wichtig ist

Schon wieder ein Weltweiter Klimastreik? Wird euch das nicht irgendwann zu blöd? Bringt ja offenbar nichts… STOPP! Ich nenne euch heute einige Gründe, wieso Klimastreiks weiterhin verdammt wichtig sind und wieso deine Teilnahme unersetzbar ist.

Nr. 1: Seit dem ersten Weltweiten Klimastreik ist einiges geschehen

Seitdem es Fridays For Future in Österreich gibt, wurden einige Meilensteine gesetzt, die ohne unsere Streiks undenkbar – oder zumindest relativ unwahrscheinlich – gewesen wären. Seit junge Leute für ihr Recht auf Klimaschutz einstehen, haben alle Parteien Klimaschutz-Programme aufgestellt, die Bundesregierung möchte 2040 klimaneutral werden und die EU präsentierte das stärkste Klimaschutzpaket ihrer Geschichte. Der Lobautunnel wurde endlich abgesagt, ein gelungenes Klimaticket begleitet uns tagtäglich. Das ist aber nicht alles: Zeitungen eröffnen Klima-Ressorts, Banken bauen ihre Nachhaltigkeitsabteilungen stark aus und immer mehr Menschen verstehen das Problem. Zufall? Ich denke nicht.

Nr. 2: Politiker*innen brauchen den Druck

„Aber die Menschen müssen das mittragen!“ – wie oft ich diesen Satz schon bei Gesprächen mit Politiker*innen gehört habe. Wir tragen die Maßnahmen zur Weltverbesserung nicht nur mit, wir fordern sie ein! Progressive Politiker*innen können parteiintern viel leichter für Klimaschutz plädieren, wenn von den Straßen Rückenwind kommt. Natürlich sollte die Rettung der Menschheit Grund genug für starke Klimapolitik sein, aber wir müssen offenbar trotzdem nachhelfen.

Nr. 3: Fridays For Future ist nur durch Menschen stark

Als FFF-Aktivist*innen setzen wir uns nicht nur auf der Straße für das Klima ein, sondern auch im Bundeskanzleramt, dem Parlament und vielen weiteren politischen Drehscheiben. Natürlich werden wir dorthin nicht eingeladen, weil die Politiker*innen so gerne mit uns tratschen – sondern weil Zehntausende Menschen hinter uns stehen. Beispiel dafür: Als einfache „Klara Butz, Studentin“ komme ich nicht in die Hofburg. Als „Klara Butz, Aktivistin bei Fridays For Future, wir hatten beim letzten Streik alleine in Wien 80.000 Menschen auf den Straßen“ sieht meine Legitimation gleich ganz anders aus.

Nr. 4: Appreciation!

Weltweite Klimastreiks zu organisieren ist kein Zuckerschlecken. Da stecken unzählige Vorbereitungs-Calls, E-Mails, Listen und, ja, auch Nerven und Tränen dahinter – monatelange Vorbereitung für diesen einen Tag. Klimaaktivismus kann ganz schön ermüdend sein! Was uns dann aber Kraft schenkt: Volkschulklassen, die mit ihrer Lehrperson Streiksprüche schreien. Kreative Schilder, die uns zum Schmunzeln bringen. Omas und Opas, die jüngere Generationen unterstützen. Unsere Freund*innen, die uns bei der Streikroute begleiten. Kurzum: Zehntausende Menschen, die an diesem Tag mit uns für eine bessere Zukunft demonstrieren!

Nr. 5: Das absolute Minimum

Bei FFF erhalten wir oft Anfragen, was Einzelpersonen für Klimaschutz machen können. Weniger Fleisch essen? Mit den Öffis fahren? Metallstrohhalme verwenden? Alles schön und gut, aber effektiver ist für mich: An Klimastreiks teilnehmen und Parteien mit sinnvollen Klimaschutzprogrammen wählen. Beide Tätigkeiten gemeinsam kosten dich vielleicht 2 Stunden deiner Zeit – sie bieten Ökosystemen aber viel mehr Schutzpotential als dein Metallstrohhalm. Zum Klimastreik zu gehen ist für mich das absolute Minimum an persönlichen Klimaschutzmaßnahmen. Du willst mehr machen? Sprich mit deinem Umfeld über die Versäumnisse der Politik und die Folgen der Klimakrise, schreibe Beschwerdebriefe oder werde selbst in deiner Lieblings-Klimaorganisation aktiv!

Gib dir einen Ruck, komm am 25. März zum Klimastreik! Die Welt wird dir dafür danken. Und wir bei FFF sowieso.

Ich arbeite an einem Wandel im Bankensektor, in der Politik und auf Hochschulen. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.

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