Katastrophale Auswirkungen!

-Auf Umwelt, Klima & Menschen-

EACOP beeinträchtigt das Leben der Menschen vor Ort

Durch den Bau der EACOP müssen sehr viele Menschen in Uganda und Tansania ihre Grundstücke verlassen. Nach Schätzungen von der NGO Amis de la Terre sind 117.000 Menschen von den Umsiedlungen betroffen (2). NGOs weisen in diesem Zusammenhang auf zahlreiche Menschenrechtsverletzungen hin (willkürliche Verhaftungen, Mordandrohungen, Zerstörung von Häusern, Vertreibung ohne Bezahlung, Einschüchterungstaktiken) (1). Ein Großteil der Menschen ist auf landwirtschaftliche Erträge angewiesen, die zugewiesenen Ersatz-Grundstücke und die neu gebauten Siedlungen sind für die traditionelle Bewirtschaftung häufig untauglich, zudem brauchen einige Pflanzen (z.B. Kochbanane) mehrere Jahre bis sie Früchte tragen. Zudem beeinträchtigen die vorbereitenden Arbeiten am Pipelineprojekt den Zugang zu sauberem Wasser (2).

Profite landen im globalen Norden

Während 117.000 Menschen in Ostafrika ihr Zuhause verlassen müssen, profitieren Staaten, die den Globalen Süden ausbeuten. Der französische Ölkonzern Total Energies hält mit 62 % den Löwenanteil an dem Projekt; auf Tansania und Uganda entfallen jeweils nur 15 %.

Das Projekt genießt mit dem Beginn der Ölförderung für zehn Jahre Steuerfreiheit an seinem Standort Uganda und Tansania (4). Die Anzahl an neuen Arbeitsplätzen in Ostafrika durch den Bau und den Betrieb der Pipeline scheint sehr viel geringer auszufallen, als von Projektträgern behauptet. Viele Arbeitsschritte werden in europäische Länder ausgelagert. Das heißt, dass jene Menschen, die unter dem Bau und der Inbetriebnahme der EACOP-Pipeline leiden, kaum wirtschaftlich profitieren werden (3).

Die EACOP gefährdet Lebensmittelversorgung und Artenreichtum 

Der Fundort des Öl-Vorkommens befindet sich nahe des Lake Albert, ein Teil davon im Murchison Nationalpark, dem ältesten Nationalparks Uganda. Eben dort sollen 10 der 34 Ölbohrstationen errichtet werden. Bau und Betrieb der EACOP bedrohen damit eines der artenreichsten Gebiete Ostafrikas. Doch damit nicht genug: die geographische Nähe zum Viktoriasee - der größte See Afrikas - bringt weitere Risiken mit sich: Der Viktoriasee dient mehr als vier Millionen Menschen als Lebensgrundlage und potentielle Öl-Lecks stellen eine Gefahr einer Wasserverschmutzung und damit Hungersnot enormen Ausmaßes dar (2).

Fossile Industrie hält sich nicht an Klimaziele

Mit Hilfe der EACOP soll jährlich so viel Öl gefördert werden, dass deren Verbrennung für 34 Mio. Tonnen CO2 verantwortlich ist (entspricht ca. dem Ausstoß Schwedens) (1). Damit der Bau der Pipeline irgendwann rentabel wird, wird sie nach dem Bau sehr lange in Betrieb sein (man spricht vom „Lock-in-Effect“). Die Erschließung weiterer Ölfelder in der Region Afrikas wird durch den Bau der EACOP wahrscheinlicher. Die UNEP schreibt dazu in ihrem “Production Gap Report”, dass bis 2030 weltweit 57 % mal so viel Öl gefördert werden soll, wie mit dem +1.5°C Limit vereinbar wäre (5). Auch die IEA (International Energy Agency) hat festgehalten, dass der Bau neuer Gas- und Öl-Infrastrukturen mit dem +1,5°C-Limit unvereinbar ist (6).

Verwendete Quellen: